Travelblog – Sri Lanka

Hallo meine Lieben!

30 Tage und unendlich viele Eindrücke, die ich alle mit Euch teilen will. Meine Zeit in Sri Lanka war unglaublich, und ich kann absolut jedem empfehlen dort hinzugehen. Hier habt ihr meine ganz persönlichen Erfahrungen mit der Kultur, dem Essen und den Menschen.

Kultur

Die Insel, die die Namen Laṃkā, Sihala, Tāmraparnī; Taprobane, Singhala, Silan und schließlich Ceylon trug, wird heute Sri Lanka, was in Sanskrit „ehrenwerte Insel“ bedeutet, genannt. Während meiner Zeit dort habe ich immer wieder mitbekommen, dass die Singhalesen sehr stolz auf die zahlreichen Namen der Insel sind. In Sri Lanka sind hauptsächlich 4 verschiedne Religionen stärker vertreten. Am stärksten der Buddhismus, dann der Hinduismus, darauf folgen dann Islam und Christentum. Die Singhalesen sind also hauptsächlich Buddhisten, während es eine weiter Bevölkerungsgruppe gibt, die Tamilen, welche hauptsächlich Hindus sind. Das ist wichtig zu wissen, denn in der Kolonialzeit wurden die Tamilen (eine Minderheit) gegenüber den Singhalese bevorzugt, was mit unter einer der Gründe für den Bürgerkrieg war.

Genug mit Geschichte. Wenn man sich unter die einheimischen mischt, ist es gut die Begrüßung „Ayubowan“ zu kennen, was in Sinhala eine Begrüßung mit der Bedeutung „Ich wünsche dir ein langes Leben“ ist. Dabei faltet man die Hände vor der Brust, sagt die Formel und neigt dabei den Kopf nach vorne.

Essen

In Sri Lanka kann man sich auf einige Dinge ganz sicher verlassen. 1. die Leute kommen immer zu spät. Wer mit dieser wichtigen Information einreist, hat sich schon einpaar Missverständnisse erspart. Die 2. Sache ist das Essen. Es gibt mit einer Ausnahme von 3 von 10 Mal Reis und Curry, und zwar zu jeder Mahlzeit. In der Früh zu Mittag und am Abend. Was für mich bedeutet hat, dass ich mal eine Woche zur Eingewöhnung gebraucht habe. Neben dem vielen Reis ist das Essen auch unglaublich scharf. Daher ist es besser z.B. weißes Curry zu bestellen, denn das ist nicht allzu scharf. Was man auch wissen sollte ist, dass sehr viele Singhalesen auf Grund ihres Glaubens vegetarisch speisen. Wenn man also bei Einheimischen eingeladen ist, gibt es oft kein Fleisch.

Menschen

Was Ich an den Singhalesen als auch an den Tamilen bewundert habe, war ihre Offenheit und Neugierde, mit der sie mir gegenüber getreten sind. Jedes Gespräch begann mit einem neugierigen „Where are you from?“ worauf ich „Austria“ geantwortet habe, was mit keiner einzigen Ausnahme mit Australien verwechselt wurde. Die ersten 3 Wochen habe ich mich tapfer mit Erklärungen durchgeschlagen, dass Österreich in Europa ist, und wir keine Affen, Kängurus oder Elefanten haben (außer im Zoo, dass habe ich aber nicht erwähnt, weil es zu weiterer Verwirrung geführt hätte). In der letzten Woche habe ich die Frage bejaht und bin nun stolze Staatsbürgerin aus Melbourne.

Eine weitere Charaktereigenschaft, die ich mit nach Hause nehme, war die positive Energie mit der sie alles angegangen sind. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Egal was erledigt werden musste, ich habe nie ein Wort der Beschwerde gehört, wo ich im Gegensatz an mich selbst zu Hause denken muss. Es gab immer Grund zur Beschwerde: die Schule, Montag, zu wenig Schlaf, zu kalt, zu heiß, usw. Jeder kennt das doch. Aber in Sri Lanka gabs das nicht. Meine Waisenmädchen, mit denen ich zusammengelebt habe, waren so voller Liebe und positiver Energie, was ich unbedingt übernehmen wollte.

Was mich traurig gemacht hat, war die Unterwürfigkeit gegenüber weißen Menschen. Eine alte Frau wollte mir ihren Sitzplatz im Bus geben, nur damit ich es bequem habe. Was ich natürlich vehement verneint habe. Auf dieser Insel leben so viele tolle und echte Menschen, dass es traurig ist, wenn sie glauben dass weiße Menschen mehr wert sind.

In meiner Zeit dort habe ich alles daran gesetzt den einheimischen zu zeigen, dass ich auf der gleichen Stufe stehe wie sie. Ich habe mit dem Besen sauber gemacht, habe in der Küche geholfen, mich genauso verbeugt wie die einheimischen, und nach anfänglichen Entsetzen und Verwunderung habe ich es geschafft ein bisschen näher an sie heranzukommen. Wenn ich nur einen Teil der Güte und Liebe mit nach Hause nehmen kann, die mir dort gezeigt wurde, bin ich schon stolz. Ich wurde vom ersten Tag wie eine Tochter, Schwester und gute Freundin geliebt, was mich die ganze Zeit dort begleitet hat.

 

Meine persönliche Erfahrung

Neben der Zeit im Waisenhaus habe ich auch in der Schule Englisch Unterricht gegeben. Ich habe fast jede Klasse unterrichtet. Mit den Kleinen (6 Jährige) habe ich englische Spiele wie „Hide and Seek“ gespielt, während ich mit den Älteren (13 Jährige) Arbeitsblätter mit Grammatik Übungen gemacht habe. Mein Lieblingsteil der Woche war Dienstag. Da ist nämlich immer die Abendschule, wo ich mir eine kleine Gruppe aussuchen konnte, der ich dann ein Grammatiktraining gegeben habe. Einen Problempunkt haben aber die Buben dort dargestellt, weil sie so schüchtern waren, dass sie kaum ein Wort rausgebracht haben. Das habe ich aber auch schnell bewältigen können, indem ich anfangs Spiele mit ihnen gespielt habe, und sie so lockerer geworden sind.

Ich wollte während meiner Zeit dort den Kindern eine andere Art von Unterricht zeigen, denn obwohl das Schlagen von Kindern in Schulen verboten ist, wird es trotzdem gemacht. Was mich sehr schockiert hat, weil ich vorher davon nichts gewusst habe und ich es absolut verabscheue wenn mit Gewalt gestraft wird. Unter Schlagen meine ich eine Watschen oder einen festen Schlag auf den Rücken. Ich habe dafür gesorgt, dass solange ich in der Schule bin, nur ein „Klaps“ auf den Rücken erlaubt ist, der den Kindern nicht wehtut und wonach sie eher lachen. Als ich dann von einem Mädchen erfahren habe, dass nachdem ich gegangen bin, der Direktor der Schule von ihnen verlangt hat, dass sich die ganze Klasse in einer Reihe hinkniet und den Kopf nach vorne senken musste, damit er ihnen Schläge verpassen kann, bin ich unglaublich sauer geworden. Als ich den Grund dafür erfahren habe, hats mir gereicht. Die Schüler wurden bestraft weil sie keine 1 auf das Buddhismus Examen erreicht hatten. Leider war das mein letzter Tag an der Schule und ich konnte nichts dagegen machen. Die traurige Wahrheit an der Sache ist, dass man die Menschen und ihren Glauben nur sehr schwer ändern kann.

Nichts desto trotz habe ich zwei einzigartige Erkenntnisse während meiner Unterrichtszeit dort gewonnen: Ich bewundere meine alten Professoren für ihre Geduld und Nachsicht. Und ich will niemals Lehrerin werden.

Die Erfahrung im Mädchenheim war auch eine ganz besondere, ich wurde dort und in der Schule als „Aka“ bezeichnet, was große Schwester bedeutet. Egal wann ich zu ihnen gegangen bin, ich wurde immer mit einem Lächeln und mit offenen Armen empfangen.

Um einen besseren Eindruck zu bekommen habe ich euch hier meine Lieblingsfotos von meiner Reise zusammengestellt.

Die Schule

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Hier sind meine lieben Mädchen bei einer Feier in der Schule. Sie tragen ein weißes Festgewand, um ihre Eltern zu ehren.

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Die Städte

 

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Hier seht ihr meine Stadt, in der ich 4 Wochen lang gelebt habe, sie heißt „Kurunegala“.

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Meine Lieblingsstadt Kandy, sie ist absolut magisch. Im ersten Bild seht ihr den kleinen See vor dem Tempel, der bei Nacht wunderbar aussieht. Anschließend habe ich den botanischen Garten besucht, wo ich neue Bekanntschaften gemacht habe.

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Die letzen Fotos waren an meinem liebsten Wochenende. Ich habe unterwegs 3 Belgier kennengelernt, mit denen ich dann auf den „Adam’s Peak“ um 1 in der Nacht gewandert bin, damit wir den Sonnenaufgang sehen können. Nach der Wanderung haben wir uns dann 2 Motorräder ausgeborgt und ich habe das fahren gelernt. Am Anfang war ich sehr wackelig, aber nach kurzer Übungseinheit ging dann schon auf die Straße. Damit sind wir durch die wunderschönen Teeplantagen in Hatten gefahren. Am Nachmittag ging dann mit dem Zug zurück, und zwar auf einem VIP Platz. Der Türe.

Die Mädchen 

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In Sri Lanka habe ich wunderbare Menschen kennengelernt, mit unter zwei Dänen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.

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Meine Girls

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Beim Abschied habe ich 2 Karten bekommen, die mich an sie erinnern werden. Ich werde meine kleinen Teufeleien niemals vergessen, sie werden nicht nur in meiner Erinnerung sondern auch in meinem Herzen bleiben.

 

Danke Sri Lanka für alles, verlass dich drauf dass ich wiederkomme.

Love,

Kathrin

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